Die Größe des Schwanzes – mit der Pubertät oder noch früher begonnen, ein sich ewig wiederholender Gedankenkreis in den Köpfen der Männer: Ist er groß genug? Stehen Frauen auf große Schwänze? Wie groß ist der durchschnittliche Penis? Oder in meinem Fall natürlich: Tut ein so großer Schwanz der Frau nicht weh? Wie dem auch sei, als echter Wichser sollte man auch über ein gewisses Hintergrundwissen über das wichtigste Werkzeug des Mannes verfügen.

Shane Diesel aka BlackZilla

Wie wichtig dieses Thema unter verzweifelten Wichsern ist, bildet sich darin ab, dass es in der Englischen Wikipedia einen eigenen Artikel mit dem Titel Human penis size gibt. Die dort präsentierten Zahlen reichen von einem Mittelwert von ca. 12cm in errigiertem Zustand bis 16cm. Dass die Studien so eine Varianz untereinander aufweisen, zeigt, wie groß die Streuung in der Realität sein muss. Wer ein bisschen Luft der Porno-Szene schnuppern durfte, weiß, dass selbst die kürzesten Penisse durch Schwänze wie den von Ron Jeremy statistisch ausgeglichen werden. Wer in dieser Szene ganz tief drinnen steckt, kennt – zumindest “vom Sehen” – auch ManDingo, John Holmes oder Shane Diesel, dem mit dem Künstlernamen BlackZilla eine eigene Website (My Mom’s Fucking BlackZilla) gewidmet wurde. Aber: fotografiere einmal dein Schwänzchen von der Seite, und du wirst feststellen, dass er so größer aussieht als aus der gewohnten Perspektive.

Absurdum am Rande: Scheinbar gibt es einen großen Porno-Markt für prinzipiell Hetero-Filmchen mit Typen mit großen Schwänzen… Dabei sollte man doch annehmen, dass man als Zuseher das Hauptaugenmerk auf die Frau legt. Jedenfalls dürfte auch hier – wie in allen Bereichen der Pornografie – der Trend zu immer extremeren Extremen gehen, der dann in folgendem Bild (gestohlen von InsaneCockBrothers.com) führt:

Wer kein scharfes Auge hat, der möge einmal einen Blick auf den zweiten Hoden des linken Darstellers werfen – wie die Darstellerin da noch so ernst schauen kann, ist mir ein Rätsel…

Lachen musste ich kürzlich, als ich, gedanklich wieder einmal bei nackten Frauen und Pornos, durch ein Buchgeschäft schlenderte und das Big Penis Book entdeckte: Auf 384 Seiten werden hier gnadenlos riesige Schwänze vorgestellt, 400 Fotos von unterschiedlich inszenierten Penissen (meist schon vergangenerer Jahrzehnte) lösen eine Mischung aus Schock, Neid (wobei, eigentlich nicht wirklich – einen richtigen Elefanten, den eine Frau nie im Mund verschwinden lassen kann, will ich dann auch wieder nicht haben), Faszination und Belustigung aus. Daneben gibt es noch spannende Texte über die Geschichte der Pornografie und der einzelnen Stars und Kameramänner – für die ich ganz sicher irgendwann einmal Zeit finden und sie lesen werde… Ob ich mir schwul vorkomme, weil ich dieses Buch zuhause habe? Nein, aber vor allem genieße ich die unterschiedlichsten Reaktionen meiner Besucher, nachdem sie einen Blick auf mein Bücherregal geworfen haben – und die, die das Buch entdecken, blättern dann auch belustigt darin, genauso wie ich im Buchgeschäft. Aber irgendwie cool, mit was für einfachen Dingen man noch immer provozieren kann.